– – – – – – – – – – – – – – – –
[1] http://www.youtube.com/watch?v=E8rVI5IvOn0&feature=related (abgerufen am 17.03.2011)
Archiv der Kategorie: Der Fall heute
Peter Kürtens Rezeption in der Musik (3): Dedicated to Peter Kürten (Whitehouse)
Die britische Power-Electronics-Band Whitehouse, die für ihre extremen Musik-Collagen bekannt ist, veröffentlichte 1981 (und 1996) das Album „Dedicated to Peter Kürten“ auf dem auch ein gleichnamiges Lied zu finden ist. Die sehr spezielle unharmonische Musik von Whitehouse mischt sich mit extremen Texten über Massenmörder oder Vergewaltiger.[1] Den Anfang des Liedes „Dedicated to Peter Kürten“ kann man sich beim Download-Portal Legalsounds.com anhören.
– – – – – – – – – – – – – – – –
[1] Seite „Whitehouse (Band)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. November 2010, 22:22 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Whitehouse_(Band)&oldid=81001866 (Abgerufen: 17. März 2011, 13:47 UTC)
Peter Kürtens Rezeption in der Musik (2): Vampire of Düsseldorf (Macabre)
Die amerikanische Death-Metal-Band Macabre, die in vielen Liedern Massen- und Serienmörder thematisiert und dies „Murder Metal“ nennt, veröffentlichte 1993 in ihrem Album „Sinister Slaugther“ ein Stück über Peter Kürten: „Vampire of Düsseldorf“ (Der Liedtext findet sich hier.)
– – – – – – – – – – – – – – – –
[1] http://www.youtube.com/watch?v=HHYhG805eKA (abgerufen am 17.03.2011)
Faszination Serienmörder (6): Fünf Fragen an Wolfgang Wirringa
Die lebensgeschichtliche Entwicklung von Peter Kürten bildet die Grundlage der Handlung in diesem Fünf-Personen-Stück, das Wirringa in der ärmlichen Frühzeit der Weimar Republik in einer „Wartehalle“ spielen lässt. Dieser Ort des Geschehens wird zum Sinnbild eines Ortes, „an dem wir“, so Wirringa, „so lange verweilen müssen, bis wir lernen zu verstehen, was in unserem Leben geschehen ist. Erst dann lässt sich auf die eine oder andere Weise Verantwortung übernehmen“. In dieser Wartehalle begegnet man Peter. Aber Peter ist nicht allein. Mit ihm „warten“ sein Vater, seine Ehefrau und eine namenlose Frau. In der Wartehalle befinden sich einige wenige Gegenstände, die den Wartenden an sein früheres Leben erinnern sollen. Und jede Wartehalle hat einen „weißen“ Wächter, der geduldig darauf wartet, dass man Verantwortung übernimmt. Angesichts der heute unvermindert präsenten Berichte über Serienmörder schärft dieses Theaterstück somit auch den Blick auf die aktuellen Fragen nach Schuld und Sühne.[1]
Auf W.A.Wirringas Homepage findet sich auch folgender, bei Youtube eingestellter Prolog des Theaterstücks: [2]
– – – – – – – – – – – – – – – –
[2]Peter Kürten Doku-Drama „Wer ist der Mörder?, http://www.youtube.com/watch?v=lKHmmXcPmFQ (abgerufen am 13.03.2011)
Faszination Serienmörder (5): Fünf Fragen an Cornelius Schumann II
4. Hat die Beschäftigung mit dem Fall Peter Kürten Einfluss auf Ihre Arbeit als Strafverteidiger gehabt?
Wir hatten damals bei der Vorarbeit zum Film die Tatorte aufgesucht, auch um die jeweiligen Drehmöglichkeiten zu eruieren. Ich glaube, ich würde auch heute noch jeden Tatort finden. Jedenfalls weiß ich immer schön schaurige Geschichten zu erzählen, wenn ich an diesen Orten auf Spaziergängen vorbeikomme.
Faszination Serienmörder (4): Fünf Fragen an Ulrich Hermanski
1. Herr Hermanski, wie sind Sie dazu gekommen eine Dokumentation über Peter Kürten zu drehen?
Ein Kölner Fernsehproduzent suchte für sein Filmprojekt jemanden, der juristisch und journalistisch arbeiten kann. Über den Rechtsanwalt, bei dem ich damals während meiner Referendarzeit beschäftigt war und der von meinen journalistischen Aktivitäten wusste, kam der Kontakt zu mir zustande. Der Produzent und ich haben uns getroffen, einige Details gesprochen, und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das Drehbuch für einen Dokumentarfilm zum „Fall Kürten“ schreiben soll. Es war übrigens mein erstes Drehbuch und ist bis heute das einzige geblieben.
2. Die Geschichte von Peter Kürten in 45 Minuten Film – widmen wir ihm damit zu wenig oder zu viel Zeit?
Natürlich könnte man den „Fall Kürten“ wegen seiner ungeheuren Komplexität locker auch in drei Filmen zu je 45 Minuten abhandeln. Aber andererseits muss man sehen, dass 45 Minuten für eine Fernseh-Dokumentation schon eine ordentliche Sendezeit sind und man ein Sujet ja auch so aufbereiten muss, dass die Zuschauer bis zum Ende bei der Stange bleiben.
3. Sie hatten noch die Gelegenheit, mit einer Zeitzeugin zu sprechen. Wie beschrieb Sie die Atmosphäre in der Stadt zur damaligen Zeit?
Es war beeindruckend zu erleben, mit welchen Emotionen die alte Dame reagierte, als sie über ihre Eindrücke erzählte. Da wurde einiges von dem Schrecken und der Panik lebendig, die Kürten Ende der 20-er/ Anfang der 30-er Jahre in Düsseldorf entfacht hat. Unsere Zeitzeugin sprach ja auch davon, dass sie möglicherweise einmal abends auf dem Heimweg von Kürten verfolgt worden sei. Ob das stimmt, vermag ich nicht zu sagen, aber bei der Schilderung stand ihr – Jahrzehnte nach dem Erlebnis – die Angst noch immer in die Augen geschrieben. Und schon das allein ist, meine ich, bezeichnend.
4. Wie würden Sie heute versuchen, einen Film über Kürten zu drehen?
Grundsätzlich würde ich wohl nicht anders an das Projekt herangehen als in den 80-er Jahren. Die Quellenlage hat sich ja im Vergleich zu dieser Zeit nicht wirklich geändert. Zeitzeugen werden immer schwerer zu finden sein. Ob ich aber alle Elemente des Films noch einmal so übernehmen würde, weiß ich nicht, denn die Dramaturgie war uns von der zuständigen Redaktion des WDR vorgegeben. Heute würden wir natürlich auch die veränderten Sehgewohnheiten berücksichtigen und vielleicht die eine oder andere technische Möglichkeit nutzen, die es vor reichlich 25 Jahren noch nicht gab.
5. Wieso übt der Serienmörder Peter Kürten 80 Jahre nach seiner Hinrichtung immer noch eine Faszination auf uns aus?
Wir haben es mit einem Sadisten zu tun, dem es gelungen ist, auf eine noch immer schwer fassbare Weise eine ganze Region zu tyrannisieren und zu traumatisieren. Das hat in dieser Form in Deutschland wohl niemand mehr geschafft. Daher hat das Faszinosum die Jahrzehnte überdauert. Andererseits ist es bemerkenswert, dass Grundstrukturen des Falls auch in unserer heutigen Gesellschaft weiterbestehen. Nur ein paar Beispiele: Der mediale Hype um spektakuläre Verbrechen, die dadurch angefeuerte Hysterisierung in der Bevölkerung und der Politik, der ungeheure Erwartungsdruck in Richtung Ermittler und Justiz, durchgeknallte „Trittbrettfahrer“ mit einer perversen Freude am Entsetzen ihrer Mitmenschen – da ist Vieles auch 80 Jahre nach Kürtens Hinrichtung aktuell.
Faszination Serienmörder (2): Fünf Fragen an Thomas Richhardt
Faszination Serienmörder (1): Fünf Fragen an Jürgen Ehlers
Tatort (4): Fall Scheer
Die Akte (4): Rudolf Scheer (13.Februar 1929)
Link zur Karte (Umap.openstreetmap.fr)
Tatort (3): Fall Ohliger
Die Akte (3): Rosa Ohliger (08.Februar 1929)
Link zur Karte (Umap.openstreetmap.fr)
Der Tatort wird durch die rote Nadel markiert. Im Nordosten ist die Rosmarinstraße zu sehen.