Zwei Wochen nach dem Mord an Ida Reuter erschütterte ein weiterer Fall die Düsseldorfer Öffentlichkeit. Es war wieder ein Sonntag, als Arbeiter in der Frühe Blutspuren fanden, diesmal südlich des Ostparks im sogenannten Torfbruch. Sie folgten der Blutspur und fanden hinter hohen Disteln die schwer verletzte 22jährige Elisabeth Dörrier. Ihr waren mit einem Schlagwerkzeug acht schwere Kopfverletzungen zugefügt worden, an denen sie am folgenden Tag verstarb ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Hut, Mantel und Handtasche[1] fehlten. Elisabeth Dörrier war eine arbeits- und wohungslose ehemalige Hausangestellte, die seit einiger Zeit im Stadtteil Wersten in einem Wohnwagen schlief und sich als Prostituierte in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Worringer Platzes verdingte.[2]
Der Gerichtsmediziner Berg entdeckte, dass die Verletzungen bei Ida Reuter und Elisabeth Dörrier „weitgehende Übereinstimmung“ zeigten, auch wurde bei Elisabeth Dörrier der Versuch eines Sexualverbrechens festgestellt.[3]
Peter Kürten sagte über diesen Mord aus, dass er Elisabeth Dörrier am Residenz-Theater, einem damaligen Kino an der Graf-Adolf-Straße, traf. Nach anfänglichem Widerstreben ging sie mit ihm erst zur Brauerei Schuhmacher (wie im Fall Reuter und im Fall Her) und fuhr anschließend mit Kürten in der Straßenbahn nach Grafenberg zur Düssel. Unvermittelt versetzte er ihr einen Schlag mit dem Hammer. Er schleifte sie vom Weg und missbrauchte sie. Erst anschließend, so seine Aussage, habe er die restlichen Schläge angebracht. Die Kleidungsstücke, darunter der blutbesudelten Hut, versteckte er in einem nahen Gebüsch.[4]
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[1] Ernst Gennat: Die Düsseldorfer Sexualverbrechen, S.14.
[2] Kriminal-Magazin: Der Massenmörder von Düsseldorf, S.20f.
[3] Karl Berg: Der Sadist, S.92ff.
[4] Karl Berg: Der Sadist, S.128f.
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Die vollen bibliographischen Angaben, soweit hier nicht genannt, sind am unteren Ende der Seite aufgeführt.