Die unheimliche und monströse Mord- und Überfallserie Peter Kürtens begann am 3.Februar 1929. Der Fall Kühn erregte zunächst keine Aufmerksamkeit, das Opfer überlebte den Überfall. Was war geschehen?
An diesem Tag, es war ein Sonntagabend[1], befand sich Apollonia Kühn, 55 Jahre alt, gegen 21 Uhr auf dem Weg zu ihrer Wohnung in der Bertastraße. In einer dunklen Straße neben einem Feld wurde sie von einem Mann angesprochen. Dann fing er plötzlich an auf sein Opfer einzustechen. Das Messer traf Gesicht, Hände, Arme und den Hinterkopf, insgesamt 18 Stiche. Als die Frau schreiend zu Boden fiel, ließ der Täter von ihr ab und ging. Die Frau beschrieb den Täter als schlank, etwa 30 Jahre alt, mit dunklem Mantel und Hut.[2]
Erst nach der Aussage Kürtens fand man heraus, dass in Wahrheit eine Schere das Tatwerkzeug war – und das ein Teil einer Spitze noch am Scheitel im Knochen eingekeilt war. Bei einer späteren Gegenüberstellung konnte Frau Kühn Kürten nicht identifizieren.[3]
In der Haft sagte Kürten aus, dass er an besagtem Tag unterwegs war um irgendeine Straftat zu begehen. Als er dann Frau Kühn auf dem Weg sah, fiel die Entscheidung willkürlich, sie anzugreifen. Als er die Tat ausführte, hatte er eine Erektion und kam auch zur Ejakulation. Die gleiche Erregung erfaßte ihn, als er am gleichen Abend zum Tatort zurückkehrte, als er im Laufe des Jahres den Tatort besichtigte und als er die Meldung in der Zeitung las.[4]
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[1] Lenk / Kaever (Hg.): Peter Kürten, S.202.
[2] Kriminal-Magazin: Der Massenmörder von Düsseldorf, S.15.
[3] Karl Berg: Der Sadist, S.118f.
[4] Lenk / Kaever (Hg.): Peter Kürten, S.202ff..
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Die vollen bibliographischen Angaben, soweit hier nicht genannt, sind am unteren Ende der Seite aufgeführt.