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Ehe (2): Augustes Mord

Auguste Kürten, die Ehefrau des Vampirs von Düsseldorf, war selbst nicht unschuldig. Doch im Vergleich zu ihrem Ehemann, war ihr Mord nur gewöhnlich. Was war passiert?
Nachdem Auguste 1897 von Berlin nach Leipzig gekommen war, arbeitete sie dort in einer Fabrik. 1903 lernte sie einen Gartenbautechniker kennen, mit dem sie ein Verhältnis hatte. Er versprach ihr die Ehe, doch nach 7 3/4 Jahren, so die Aussage von Auguste, wurde das Versprechen gebrochen. Nicht unschuldig daran waren die Eltern des Mannes. Er sollte in die elterliche Lederhandlung eintreten und heiraten – aber nicht Auguste, sondern ein anderes Mädchen. Man entschloss sich die Verlassene mit Geld abzufinden, sogar ein Rechtsanwalt wurde eingeschaltet. Aber es kam anders, als sich der Mann und die Eltern das gedacht hatten. Eines Tages ging Auguste am Haus des Mannes vorbei, sah ihn und schoss ihn nieder.
Auguste Kürten – damals noch Auguste Scharf – wurde 1911 zu  fünf Jahren Gefängnis verurteilt, musste davon aber nur drei Viertel absitzen und kam 1915 frei. [1]
In den ersten Wochen der Beziehung zu Peter Kürten setzte sie ihn von ihrer kriminellen Vergangenheit in Kenntnis. Er gab später an, dass dieses Geständnis auf ihn „eigentümlicherweise sehr niederschmetternd gewirkt“ habe. Er fühlt sich nun auch in seiner ehrenvollen, straftatlosen Zeit in Altenburg von einem Fluch verfolgt, „der einmal an dem haftet, der schon eine böse Tat begangen hat.“ [2]
(Zitate aus der Untersuchung Prof. Siolis)
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[1] Lenk / Kaever (Hg.): Peter Kürten, S.87f.
[2] Lenk / Kaever (Hg.): Peter Kürten, S.192.

 

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Die vollen bibliographischen Angaben, soweit hier nicht genannt, sind am unteren Ende der Seite aufgeführt.

Willkommen (oder: 1. Einleitung)

Jetzt ist er online, der Blog zu Peter Kürten. Dem „Vampir von Düsseldorf“. Dem „Duesseldorf Ripper“. Herzlich Willkommen – zu einer kurzen Einleitung.
Im aktuellen Wintersemester gibt es an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ein Projektforum zum Düsseldorfer Serienmörder Peter Kürten: „Der ‚Vampir von Düsseldorf‘ (Peter Kürten) vor Gericht – in der Presse – auf der Bühne“.  In diesem Projektforum, einer „Co-Produktion“ des Instituts für Germanistik und dem Institut für Geschichtswissenschaften, wurden die Mordfälle des Peter Kürten und ihre zeitgenössische wie moderne Rezeption in Presse, Literatur, Fotografie, Film und Bühne untersucht. Den Höhepunkt stellt das Symposium am 28. Januar 2011 im Polizeipräsidium Düsseldorf dar.
Um den gewonnenen Erkenntnissen eine Plattform zu bieten, soll dieser Blog zunächst in den Semesterferien  bis April 2011 Stück für Stück mit Beiträgen gefüllt werden. Die einzelnen Beiträge werden in fünf Kapitel eingeordnet und dort gesammelt und verlinkt, um einen einfachen Überblick über die vorhandenen Beiträge zu bieten. Die Kapitel sind:
  • Die Person: Peter Kürten. Seine Herkunft, seine Ehe mit Auguste Kürten, seine kriminelle Laufbahn und seine Hinrichtung.
  • Die Morde, und andere Straftaten die Peter Kürten in Mühlheim und Düsseldorf begangen hat und seine Opfer.
  • Der Fall damals: Die Ermittlungen der Polizei und ihre Methodik, die Arbeit der Presse, die Angstpsychose in der Stadt, die Verhaftung Kürtens und der Gerichtsprozess.
  • Der Fall heute: Der Serienmörder fasziniert bis heute – in der Literatur, im Film, im Bild, auf der Bühne. Was macht die Faszination aus?
  • Die Stadt 1929: Weimarer Republik und Black Friday, zwei Begriffe, die schlagartig ein Bild in unserer Vorstellung vom Jahr 1929 erzeugen. Aber wie sah die Stadt Düsseldorf 1929 aus, womit beschäftigten sich die Menschen? Wie entwickelte sich die Stadt? Wo waren die Tatorte? Dieses Kapitel soll den Lebensstil der Zeit illustrieren und versuchen die Menschen von damals näher zu bringen.
Mit diesem Eintrag ist ein Anfang gemacht, die nächsten Einträge werden sich mit dem Symposium am 28.Januar beschäftigen. Zum Thema werden erste Einträge voraussichtlich ab Februar erscheinen. Bis dahin kann sich auch noch das ein oder andere am Aussehen des Blogs verändern.