Mit der Ermordung der Rosa Ohliger setzten die Ermittlungen der Kriminalpolizei ein, mit dem Fall Scheer und der Wahrnehmung des Falls Kühn begann die Jagd auf einen Serientäter. Ein erster Verdacht fiel auf „Imbezillen“, also geistig behinderten Schwitzer, der am 24.November 1928 aus der Heil- und Pflegeanstalt in Grafenberg entwichen war. Dieser Schwitzer hatte 1925 in Kreutzberg an der Ahr ein 11jähriges Mädchen in seine Wohnung gelockt, vergewaltigt und mit mehreren Stichen getötet. Die Leiche versteckte er auf dem Speicher und zündete das Haus später an. Die Ähnlichkeiten mit dem Fall Ohliger waren für die Kripo offensichtlich und sie ließen mit Hochdruck nach Schwitzer fahnden. Dieser wurde schließlich in Köln festgenommen, hatte aber mit der Ermordung der Rosa Ohliger nichts zu tun.
14 Tage später verkündete die Polizei eine weitere Festnahme: Der Reisende Richard Schengel. Dieser war im November 1928 wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an einem 6jährigen Kind angeklagt, konnte aber später ein Alibi nachweisen. Nach dieser falschen Festnahme wurde die Polizei mit der Veröffentlichung von Festnahmen vorsichtiger.[1]
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[1] Kriminal-Magazin: Der Massenmörder von Düsseldorf, S.27.
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